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  • Zuchtwertschätzung

    Die Schaf- und Ziegenzucht hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren in den unterschiedlichen Bereichen sehr verändert und hat moderne Methoden und Werkzeuge, wie die Zuchtwerte und Online-Herdenmanagementsysteme, aufgegriffen. In der Zucht hat man vor allem in den Bereichen Fruchtbarkeit, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit in den letzten Jahren versucht, Verbesserungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen. Dies kann durch die Umstellung bei einigen Schaf- und Ziegenrassen vom früheren Aufzuchtindex auf die Zuchtwertschätzung beobachtet werden. Bei der Berechnung des Aufzuchtindexes wurden nur die Werte des Tieres bzw. die Leistungen elterlicherseits in die Berechnung miteinbezogen. Durch den Umstieg auf die Zuchtwertschätzung wird es ermöglicht, mehrere Bereiche wie Fleisch, Fitness und Milch, über mehrere Generationen zurück zu verfolgen. Diese Veränderung im Bereich der Zucht setzt aber voraus, dass die Daten von Seiten der Landwirt:innen zeitgemäß und korrekt erfasst werden. Da es im Zeitalter der Technik immer wieder Neuerungen gibt, bietet das überarbeitete Herdenmanagementprogramm sz-online die ideale Möglichkeit, die erfassten Leistungsdaten der Tiere rechtzeitig und korrekt im Zuchtbuch einzutragen und zu kontrollieren. Die Wirtschaftlichkeit der Schaf- und Ziegenzucht ist sehr stark von der Nutzungsdauer der Tiere abhängig. All diese Berechnungen sind für eine erfolgreiche Zucht und Weiterentwicklung der verschiedenen Rassen von großer Bedeutung. Dennoch sollten neben diesem zweifelsohne gewünschten züchterischen Streben, niemals die ursprünglichen Eigenschaften und Vorteile einzelner Rassen aus den Augen verloren werden; sonst würde man Gefahr laufen, diese urtypischen Eigenschaften durch übertriebene züchterische Tätigkeiten zu verändern oder gar zu verdrängen.

    Christian Fürst (Zuchtdata), Birgit Fürst-Waltl (BOKU) und Roland Taferner als Geschäftsführer des Österreichischen Bundesverbandes für Schafe und Ziegen gehen näher unter "Zuchtwerte das Werkzeug für den Betrieb" auf dieses Thema ein.

    Fotos: Copyright ÖBSZ